Kaminofentechnik

Der Herbst schreitet vorüber, schon kann man das erste Weihnachtsgebäck kaufen. Die Saison für Öfen hat begonnen. Und bei dem einen oder anderen stinkt es nach dem Lüften. Der Grund: Der Herr Nachbar heizt mit Holz. Das ist gut für den Kohlendioxidhaushalt der Erde, so denkt dieser. Doch tatsächlich schadet es dem blauen Planeten und seinen Bewohnern auch, zumindest bei unsachgemäßer Benutzung. So sollte man zum Beispiel keine Pressspanplatten verbrennen, und auch feuchtes oder gar nasses Holz kann der Grund für die Geruchsbelästigung sein. Was viele nicht wissen: Zwar verursacht das Heizen mit Holz im Endeffekt kein höheres Kohlendioxidaufkommen, doch es erhöht die Feinstaubbelastung im Vergleich zum Heizen mit Öl oder Gas stärker.
Moderne Öfen mit Außenluftanschluss(am besten doppelwandig, damit nicht die ganze Wärme im Haus nach Außen gelangt), die mit trockenem, unbehandeltem Holz geheizt werden, sind da schon viel freundlicher. Doch Achtung: Mit einem für den Raum zu großen Ofen werden Sie viel zu viel Holz verbrauchen, während ein zu kleiner Ofen den Raum nicht anständig wärmen kann. Außerdem muss man noch viele Kleinigkeiten beachten, wie zum Beispiel die ideale Abgastemperatur oder die vorgeschriebene Schornsteinlänge. Lassen Sie sich bei der Anschaffung eines Ofens am besten von einem Fachmann beraten.
Wenn Sie das verstanden haben, so sollten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf einen weiteren Aspekt lenken, der fast genauso wichtig ist wie das Heizen selber: Dem Energiespeichern. Denn was nützt all das schöne Feuer, wenn der Ofen und/oder der Raum die Wärme nicht effizient speichern können, und sie wieder und wieder entweicht? Es wird viel zu viel Holz verbrannt, aber nachdem die Glut erloschen ist, hat der Raum fast augenblicklich wieder gefühlte Minusgrade erreicht. Wie kann man dem also vorbeugen? Die erste Möglichkeit ist so einfach wie sie klingt: Mehr Material kann logischerweise auch mehr Energie aufnehmen, also warum nicht einen Ofen kaufen, der fast einen Kubikmeter an Speicherelementen besitzt? Zu groß? Unschön? Für manche Ofenneukäufer wird dies der Fall sein, doch wer den Platz dafür hat und sich mit der Idee anfreunden kann, der hat hier seine Methode gefunden.
Für all jene, die diese Möglichkeit ablehnen – aus welchem Grund auch immer – gibt es hier eine Alternative: Die wasserführenden Kaminöfen. Der Ofen überträgt die Wärme an das Wasser, wozu er einen Wasserwärmetauscher verwendet. Der Vorteil dieser Alternative ist, dass man die Hitze über einen meist im Keller befindlichen Pufferspeicher im ganzen Haus verteilen kann, sobald die Anlage überall über Installationen verfügt. Dies ist meistens die teurere der beiden Methoden, dafür wird aber nicht so viel Platz in einem Raum gebraucht, und die Wärme ist „mobil“, was den Kaminofen gerade für Eigenheimbesitzer oder Hausneubauer zu einer attraktiven Anschaffung macht. Allerdings nur, wenn man generell ein großes Haus hat/baut, denn dieses System nimmt insgesamt mehr Platz weg als der oben genannte Ofen mit großer Wärmespeicherkapazität durch zusätzliches Material.
Was das ganze System mit der Wärme durch Wasser um einiges effektiver macht, ist ein Anschluss an das Zentralheizungssystem, zumindest, was die Installation angeht. Jedoch ist ein Wasserspeicherofen nicht die Ideallösung für ein kuscheliges Wohnzimmer, denn die Strahlungswärme ist viel geringer als beim erstgenannten Ofen, da der Großteil der Energie an das Wasser abgegeben wird. Auch ist diese Installation nicht für die Ferienhütte in den bergen zu empfehlen, da eine intakte Strom- und Wasserversorgung ein Muss sind.


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